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Patronatskirche Klieken - eine Basilika aus der Barockzeit

 

Herzlich „Willkommen“ zu einem kleinem Abstecher in die Kreuzkirche von Klieken.

Sie finden einen kleinen Einblick in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unserer Kirche. Die Geschichte der Gemeinde Klieken ist mit der Geschichte des Deutschen Ordens,

der Komturei Buro und der Ritterfamilie von Lattorff in Klieken eng verbunden. Klieken wurde im Jahr 1324 erstmals urkundlich erwähnt und zwar in einer Übereignungsurkunde

von Waldemar I. und Albrecht II. an den Deutschen Orden zu Buro. Vier Jahre zuvor hatten fürstliche Vasallen und Knechte des anhaltischen Fürstenhauses die Niederlassung

des Ordens in Buro überfallen und ausgeraubt. 

 

Darüber beschwerte sich der Deutschmeister des Ordens beim Offizial der Magdeburger Curie, Erzbischof Burchhard III.. Nach langwierigen Verhandlungen wurden die anhaltischen Fürsten zum Schadenersatz verpflichtet. Die Schadenssumme bezifferte man mit 200 Mark Stendalischen Silbers. Als Gegenwert wurden die Dörfer Klieken und Steinbeke der Kommende des Ritterordens in Buro am 25. November 1324 übereignet. Das Dorf Steinbeke ist schon Jahrhunderte wüst. Im Jahr 1450 erhielt diese Besitzungen Hans von Lattorff als Lehn, später wurden sie Familienbesitz derer von Lattorff. Im Jahr 1504 ließen die Herren von Lattorff eine Kapelle im Ort erbauen, die aber nach ein paar Jahren abbrannte. Ab 1545 ließen sie eine neue Kirche errichten, dessen Kern im Saal des im 17. Jahrhundert entstandenen heutigen Fachwerkbaus erhalten geblieben ist. Der Turm der Kirche wurde im Jahr 1784 angebaut. Diese Jahreszahl kann man der Tafel über dem Eingang entnehmen. Die Glocken stammen aus der  Glockengießerei Heinrich Borstelmann aus Magdeburg, sie wurden bereits 1590 gegossen. Die Kirche erhielt zwischen 1850 und 1900 einen Anbau an der Nordseite, so entstand die Form der Kreuzkirche. Im Jahre 1697 soll  der von Lukas Cranach d. Ä. gemalte Flügelaltar als Schenkung von Buro nach Klieken gekommen sein. Diese bisherige Vermutung muß aber, durch Nachforschungen von Herrn Matthias Prasse aus Buro belegt, bezweifelt werden. Neueren Erkenntnissen zufolge stammt der Altar aus Aken a.d. Elbe.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Buroer Komtur, Hans von Lattorff (gest. 4.Okt.1571), war ab 1540 auch für die Kommende in Aken zuständig. Im ersten Jahr seines Wirkens in Aken setzte er die Reformation

durch und säkularisierte die dortige Ordenskapelle. Den nun überflüssigen Altar der entweihten Hofkapelle in Aken ließ Hans von Lattorff abbauen und zum Kirchen-Neubau seiner

Familie nach Klieken schaffen.

 

Die Hauptfigur des Kliekener Altarschreins stellt die Gottesmutter Maria mit dem Jesuskind dar. Dargestellt als weibliche Heiligenfigur mit schleierartiger Kopfbedeckung, die auf ihrem linken Arm einen nackten Knaben trägt. Seitlich wird sie von zwei kleineren geschnitzten Figuren flankiert, von denen die weibliche zur rechten Seite der Gottesmutter ein aufgeschlagenes Buch und einen zepterähnlichen Stab trägt. Die männliche Figur zur Linken stützt sich auf einen mannshohen Ast und balanciert dabei auf der Schulter einen segnenden nackten Knaben. Die männliche Figur stellt den heiligen Christopherus, einen frühchristlichen Märtyrer, dar. Das weibliche Pendant zeigt  eine heilige Jungfrau mit einem Spinnrocken in ihrer rechten Hand. Das Buch kann als Bibel oder eine andere religiöse Schrift interpretiert werden. Diese Attribute charakterisieren sie als heilige Gertrud von Nivelles (#), der  Schutzpatronin der Reisenden und Pilger, der Gärtner, der Armen und Witwen. Sie war Abtissin des Klosters von Nivelles in Belgien und  wird in der römisch-katholischen Kirche als Jungfrau und Heilige verehrt. (*626 - † 659). (# Quelle: Dr. Mario Titze. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt)

Die Seitenflügel des Altars wurden 1980 gestohlen, erhalten blieb das Mittelteil, eine Holzschnitzarbeit aus der Zeit um 1500. Am 27.07.2007 ereilte unsere Gemeinde eine Glücksbotschaft! Die Flügelbilder unseres Altars wurden in Bamberg  wieder aufgefunden. Ein zufällig dort weilender Kunsthistoriker und Cranach-Experte entdeckte die Flügelbilder im Schaufenster eines Kunsthändlers. Er ließ sie von der Münchener Kriminalpolizei sicherstellen.

Dieser Kunsthistoriker hat die Bilder erkannt und wusste außerdem, dass sie 1980 in Klieken aus unserer Kirche gestohlen  wurden. Nun begann der Kampf um die Bilder. Nach langen und zähen Verhandlungen wurde entschieden: die Bilder kommen an ihren Bestimmungsort in die Kliekener Kirche zurück ! Am 26.03.2009 wurden die Flügelaltarbilder für ein paar Stunden in unserer Kirche ausgestellt. Vor der endgültigen Rückführung der Altarflügel mußte das Kirchengebäude umfassend saniert werden. Die Orgel wurde 1754 von Johann Christoph Zuberbier aus Köthen erbaut. In den Jahren 1992 bis 1994 wurde sie von der Dresdner Orgelbaufirma Wegscheider restauriert. Sie ist fast im Original erhalten. In der Mitte ist das Lattorff`sche Wappen zu sehen. Vor dem Einbau der Orgel wurde die Kirche neu ausgemalt. 

Der Taufstein stammt aus dem 17.-18. Jh. und ist eine Stiftung der Brüder Matthias Wilhelm, Hans Ernst und Johann Dietrich von Lattorff (siehe Initialen am Taufstein und Wappen). 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Decken im Hauptschiff und in der Urkirche sind Kassettendecken, die mit Wolken bemalt sind. Da sie sehr schadhaft waren, wurden sie in den Jahren 2012 und 2013 restauriert.

 Im Altarraum befinden sich links zwei Portraitreliefs. Das eine zeigt Matthias Wilhelm von Lattorff und seine Ehefrau Clara von Lattorff, geb. von Davier aus dem Hause Neeken,

im Girlandenrahmen. Darunter sieht man die dazugehörenden Wappen. Gegenüber ist ein Bildnis des Hans Ernst von Lattorff angebracht. Es ist umgeben von 16 Ahnenwappen.

Die Kanzel, abgebaut wegen Bauarbeiten in den Jahren 1986 bis 1990, soll ebenfalls wieder an ihren alten Platz an der Südseite angebracht werden. Sie ist in fast allen Teilen vorhanden

aber leider fehlt der Schalldeckel. Mit der Neueindeckung des Kirchenschiffes im Jahr 2001 wurde eine grundlegende Reparatur des Dachstuhles und im Nachgang mit der Sanierung

des Turmdaches eine umfassende Fachwerksanierung am Turm durchgeführt. Sie merken bereits beim Lesen - diese Kirche birgt das Besondere! Schauen Sie sich um, sicher finden

Sie noch einige kleine Besonderheiten in unserer Kirche.

Kirchenführungen sind z.Z. leider nur eingeschränkt möglich.

 

 

 

 


Evangelische Hoffnungsgemeinde Zieko
034903-62645